Volkstheater
Neustiftgasse 1
1070 Wien
www.volkstheater.at
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Michael Schottenberg mit „Woyzeck“ nach Georg Büchner, Volkstheater
Jurybegründung
Der Mensch ist auch nur ein Tier, das im Dreck sitzt, Dreck frisst, wie Dreck behandelt wird. Aus Dreck bist du geschaffen, zu Dreck sollst du werden: So kann man Georg Büchners Dramenfragment „Woyzeck“ auch lesen. Michael Schottenberg hat genau das in seiner Inszenierung am Wiener Volkstheater getan und damit einen eindringlichen, harten, spektakulären Theaterabend über die Bestie Mensch geschaffen. In expressionistischen Bildern erzählt er die Geschichte um den kleinen, geschundenen Soldaten Woyzeck, der seine untreue Geliebte Marie ermordet, nicht als Eifersuchts- oder Sozialdrama, sondern als Gleichnis auf die menschliche Existenz an sich. Das geht auch dank der Songs von Tom Waits und Kathleen Brennan unter die Haut, brennt sich ins Gedächtnis ein. Hoffnung oder gar Erlösung gibt es keine. Das mag fatalistisch klingen, entspricht oft aber einfach der Realität. Theater am Puls der Zeit – das tut bei allen Schmerzen unfassbar gut. (Peter Jarolin)
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