Stefan Gorski
Stefan Gorski als Gavrilo Princip in „1914 – Zwei Wege in den Untergang“ von Nicolaus Hagg, Festspiele Reichenau
Jurybegründung
Wie stellt man eine historische Figur dar, die noch dazu wesentlich die Weltgeschichte verändert hat? Die Rede ist von Gavrilo Princip, jenem fanatischen Nationalisten, der 1914 den österreichischen Thronfolger und dessen Frau in Sarajewo ermordet hat. Der Anlass, nicht die Ursache, für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Der erst 23jährige Österreichischer Stefan Gorski hat bei den Festspielen Reichenau in Nicolaus Haggs „1914“ einen grandiosen Weg gefunden. Sein Gavrilo Princip ist ein nervöser, fahriger junger Mann, der sich nach und nach radikalisieren lässt, die Tragweite seiner Handlung nicht im Geringsten erkennt. Gorski zeigt in Reichenau brillant die schleichende Wandlung von einem Idealisten zu einem Fundamentalisten. Sein Princip war Opfer und Täter zugleich, aber niemals ein Held. Diese Balance zu wahren, ist eine große Leistung und macht Hoffnung auf viel mehr. (Peter Jarolin)
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