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Stephanie Mohr

Stephanie Mohr mit „Woyzeck & The Tiger Lillies“ nach Georg Büchner, Vereinigte Bühnen Wien, Museumsquartier, Halle E

Jurybegründung


Stefanie Mohr, in Genua geboren und in Paris aufgewachsen, erhielt bereits den Förderungspreis der Josef-Kainz-Medaille, den Karl-Skraup-Preis und 2007 den Spezialpreis des NESTROY. In der Saison 2011/12 hat sie mit ihrer Inszenierung von Georg Büchners "Woyzeck", die sie "Woyzeck & The Tiger Lillies" nennt, eine genau durchdachte und auch sehr publikumswirksame Musiktheaterproduktion mit glanzvoller Besetzung gestaltet. Bewusst setzt sie sich von Alban Bergs Oper ab, geschickt weicht sie dieser übermächtigen "Konkurrenz" aus: Mit Hilfe der Tiger Lillies und des Chansonniers Martyn Jacques verpasst sie dem Stück einen Musicalton, der der Produktion bei aller Tragik des Geschehens erstaunliche Leichtigkeit gibt, bittere Komik, Sarkasmus und scharfe Konturen, ohne dass Büchners todtrauriges Zerstörungsritual - "Jeder Mensch ist ein Abgrund; es schwindelt einem, wenn man hinabsteigt" - dabei an Aussagekraft verliert. Minutiös führt sie die Figuren. Und Martyn Jacques und Christian Kolonovits, der für die "Brassisten" den Soundtrack lieferte, ist eine Maßarbeit für Stefanie Mohrs Stückkonzept gelungen. Eine Produktion, die durch die perfekte Balance zwischen Tragik und Komik, Gefühlsüberschwang und Sarkasmus, schöner Melodie und grauslicher Geschichte überzeugt. (Karlheinz Roschitz)

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