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| Victoria Behr (Kostüme) für „Die Eingeborenen von Maria Blut“ von Maria Lazar, Burgtheater/Akademietheater „Die Eingeborenen von Maria Blut“ gehen in den 1930er-Jahren unruhig und angstgetrieben auf den erstarkenden Nationalsozialismus zu. In unheilvoller Dynamik streifen in Lucia Bihlers Inszenierung zwei Dutzend Figuren durch den österreichischen Wallfahrtsort und gehen auf Konfrontation oder in Deckung. Für diese mit Haut und Haaren einer gefährlichen Zeit von Verschwörungstheorien und Marienkult ausgesetzten Menschen hat Victoria Behr ein bemerkenswertes Kostümbild entworfen. Sie kleidet die Bevölkerung in lachsfarbige Unterwäsche mit transparentem Latex-Gewand darüber. Behr zeigt also eine Gesellschaft sozialer Nackerbatzln, zugleich enthebt sie deren gleichförmige, in Kombination mit den Kopfmasken auch puppenhafte Tracht aller sozialromantischer Milieus: keine optische Codierung als Kapitalist, Jude oder Nationalsozialistin. Bei allen schimmert die menschliche „Grundwäsche“ durch, sodass das Publikum genau darauf achten muss, wessen Worte wie zu deuten sind. Margarete Affenzeller |
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