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Wiener Bünenverein Wien Kultur
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Christoph Marthaler den NESTROY für das Lebenswerk zu verleihen, war keine Frage des „ob“, sondern des „wann“. Nun sind wir ein Jahr vor seinem runden Geburtstag und sind der Zeit ein bisschen voraus. Wobei ZEIT eines der Merkmale seiner außergewöhnlichen Inszenierungen ist. Die Entschleunigung hat bei Christoph Marthaler schon bei weitem früher begonnen, als sie uns allen aufgezwungen worden ist. Es gibt kaum einen Theatermacher, der so differenziert, so genau mit Zeit umgehen kann. Treffend hieß es kürzlich über seine Arbeit: „Die Worte verschwinden, die Musik bleibt über“. Und da sind wir bereits beim Beginn von Christoph Marthalers Wirken.

Ursprünglich studierte er Musik und fand über die Theatermusik zur szenischen Partitur. Schon in seiner frühen Basler Zeit traf er auf seine kongeniale Partnerin Anna Viebrock, die seine / ihre Theaterräume zum Marthalerschen Markenzeichen werden ließ, ebenso wie auf seine Dramaturgin Stefanie Carp. Auch zeichnet seine Theaterarbeit aus, dass er, wie kaum ein anderer Theaterregisseur, „sein“ spezielles Schauspielerensemble hat. Am Beginn seiner unzähligen Einladungen zum Berliner Theatertreffen – kaum ein anderer Regisseur erreichte 14 Mal - stand „Murx den Europäer! Murx ihn! Murx ihn! Murx ihn! Murx ihn ab“ und wenn man „Danke“ hört, möchte man sofort mitsingen.

So gut wie alle wichtigen internationalen Theaterpreise wurden an den eigenwilligen, immer auch politischen, zwischen Komik und Traurigkeit schwankenden Christoph Marthaler vergeben, darunter auch der NESTROY 2005 für die beste Regie. Nun auch für das Lebenswerk. Die Jury gratuliert herzlich.
Ulli Stepan
Wiener Bühnenverein
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