ja nichts ist ok
Nominierungen 2024 | Beste Aufführung im deutschsprachigen RaumFotos: © Bahar Kaygusuz/ Jelka von Langen
"ja nichts ist ok" von Pollesch/Hinrichs
Text: René Pollesch
Uraufführung, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin
Vom Tod René Polleschs wird sich das deutschsprachige Theater lange nicht erholen. Seine letzte Inszenierung "ja nichts ist ok" ist Legende, denn der Autor und Regisseur starb nur 15 Tage nach der Premiere. Doch auch abseits der tragischen Umstände ist das Werk, an dem der Soloperformer und Ko-Regisseur Fabian Hinrichs aufgrund von Krankenhausaufenthalten seines Kollegen über weite Strecken alleine arbeiten musste, scharf, besonders, absonderlich. Der Bungalow, der todtraurig in einer Urzeitlandschaft steht. Hinrichs, der abwechselnd mehrere WG-Bewohner:innen und einen Lieferdienstmitarbeiter spielt (unglaublich: so etwas wie Figuren in einem Pollesch!) und Sätze, die von Sarah Kane sein könnten, wie ritzende Klingen in die klare nächtliche Unheimlichkeit sagt. Der ins Publikum kommt und vom Sterben redet. Statist:innen, die ihn unter sich begraben. Das macht alles so viel auf, was aus zutiefst menschlicher Sicht über die Gegenwart spricht.
Martin Thomas Pesl
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