Steffen Link

Nominierungen 2024 | Bestes Stück - Autor*innenpreis

Foto: © Ksenia Les

Steffen Link für "Der Verein",
Uraufführung, Schauspielhaus Wien

"Der Verein" von Steffen Link ist die Erkundung von Neuland, das Erforschen von Welten, die bislang im Theater viel zu wenig vorgekommen sind. Vieles ist autofiktional, Link wuchs in einer freichristlichen Kommune auf, er erzählt von religiösem Eifer und beengendem Gruppenzwang, wie er geheilt werden sollte von seiner Homosexualität. Aber auch, wie er aufbegehrt gegen die Autoritäten. Die Stärke dieses Stücks liegt in den vielen Haken, die es schlägt, dass es keine gängigen Klischees bedient. "'Der Verein' ist ein Missbrauchsstück ohne (körperlichen) Missbrauch", lobte das deutsche Fachblatt "Theater heute". Link trifft unterhaltsame Töne für harte Tatsachen - und möchte nicht belehren. Es beginnt zwar als Abrechnung, aber endet damit, dass der Erzähler einen anderen aus der Gemeinde zwangsoutet und dabei nicht gerade als Sympathieträger aussteigt. Auch gut gemeint, kann ziemlich schief gehen.

Karin Cerny

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