„Schutzbefohlene performen Jelineks Schutzbefohlene“
Nominierung | NESTROY-Preis 2016„Schutzbefohlene performen Jelineks Schutzbefohlene“ eine Produktion der „Schweigenden Mehrheit“, Inszenierung von Tina Leisch und Bernhard Dechant mit 40 schutzsuchenden DarstellerInnen aus dem Lager Traiskirchen, zuletzt in Vindobona
Jurybegründung
Ein bewegendes Kunstprojekt an der Schnittstelle zum Sozialprojekt. Eine Gruppe bunt zusammengewürfelter Menschen aller Hautfarben formiert sich zum Chor. Die Flucht überstanden zu haben und in Traiskirchen auf Asylbescheide zu warten, ist ihr gemeinsames Schicksal. Der als Betreuer auftretende Schauspieler Bernhard Dechant übt mit ihnen Textpassagen aus Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ ein, Zeile für Zeile, bis der vielstimmige Chor in schönstem Deutsch die flehentlichen Klagen vorbringt. Zwischendurch beantworten sie Fragen des Trainers zu ihren Hoffnungen, Träumen und Plänen, die sie teils in ihrer Muttersprache berührend vorbringen. Die gemeinsame Arbeit an dieser bemerkenswerten Performance gibt den Heimatlosen einen Teil ihrer Würde zurück, lässt in der Entwurzelung ein Gemeinschaftsgefühl aufkeimen und setzt einen Schritt zur Integration. An immer neuen Orten richtet sich der Appell an Humanität und Mitgefühl, keine Vorstellung ist wie die andere und am Ende kann das Publikum Fragen stellen und Hilfe anbieten.
(Eva Maria Klinger)
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Ein bewegendes Kunstprojekt an der Schnittstelle zum Sozialprojekt. Eine Gruppe bunt zusammengewürfelter Menschen aller Hautfarben formiert sich zum Chor. Die Flucht überstanden zu haben und in Traiskirchen auf Asylbescheide zu warten, ist ihr gemeinsames Schicksal. Der als Betreuer auftretende Schauspieler Bernhard Dechant übt mit ihnen Textpassagen aus Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ ein, Zeile für Zeile, bis der vielstimmige Chor in schönstem Deutsch die flehentlichen Klagen vorbringt. Zwischendurch beantworten sie Fragen des Trainers zu ihren Hoffnungen, Träumen und Plänen, die sie teils in ihrer Muttersprache berührend vorbringen. Die gemeinsame Arbeit an dieser bemerkenswerten Performance gibt den Heimatlosen einen Teil ihrer Würde zurück, lässt in der Entwurzelung ein Gemeinschaftsgefühl aufkeimen und setzt einen Schritt zur Integration. An immer neuen Orten richtet sich der Appell an Humanität und Mitgefühl, keine Vorstellung ist wie die andere und am Ende kann das Publikum Fragen stellen und Hilfe anbieten.
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