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Hans Kudlich

Hans Kudlich für „Woyzeck“ nach Georg Büchner, Volkstheater

Jurybegründung
Er hat in vielen seiner Arbeiten die visuelle Komponente des Wiener Volkstheaters ganz entscheidend mitgeprägt. Auch bei Georg Büchners „Woyzeck“, bei dem sich Hans Kudlich wieder als kongenialer Partner von Regisseur Michael Schottenberg erweist. „Woyzeck bête“ steht zu Beginn quer über den Vorhang gesprayt: Woyzeck, die Bestie, das Tier. So sieht Schottenberg Büchners Drama, und Kudlich folgt ihm mit betörender Konsequenz. Nicht nur Woyzeck, sondern auch alle anderen Personen sind her Bestien ohne freien Willen oder Moral, die im Vorhof eines dreckigen Schlachthofs verzweifelt in der Erde wühlen. Sie kriechen aus ihren dreckigen Erdlöchern oder aus den Seitenwänden wie untote Zombies, die in einer dunklen, postapokalyptischen Atmosphäre vor sich hin vegetieren. Hans Kudlichs grandioses Einheitsbühnenbild ermöglicht schnelle Auftritte, setzt zugleich auf klaustrophobische Enge und zeigt vor allem eines: Die oft hässliche Fratze des (Da-)Sein. (Peter Jarolin)



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