Julia Gräfner
Preisträgerin | NESTROY-Preis 2016Julia Gräfner als Caliban in „Der Sturm“ von William Shakespeare, Schauspielhaus Graz
Jurybegründung
Auf das am Ende des Schauspielstudiums obligate Intendantenvorsprechen konnte Julia Gräfner verzichten. Als sie 2015 ihren Abschluss machte, hatte Gräfner am Konzert Theater Bern längst erste Rollen gespielt. Und als die Berner Schauspieldirektorin Iris Laufenberg im selben Jahr nach Graz wechselte, nahm sie Gräfner gleich mit. In Graz spielte die 1989 in Schwerin geborene Schauspielerin sich umgehend in die Herzen des Publikums. Schon in der Eröffnungsproduktion, Tankred Dorsts „Merlin“, hatte sie einen großartigen, hochkomischen Auftritt, und ihre Soloperformance „Ich würde alles für die Liebe tun, ich mach’s aber nicht“ war ein heimlicher Hit der Saison. Mehr als eine Talentprobe war schließlich ihr Auftritt als Caliban in Shakespeares bitterer Komödie „Der Sturm“. Gräfner tobte als fast nackte, wirklich wilde Kreatur durch die Szene und ließ die Grausamkeit des Stücks erahnen, die in der Inszenierung sonst etwas zu kurz kam. Spätestens jetzt war offensichtlich: Julia Gräfner braucht kein Vorsprechen, sie ist schon ein Versprechen für das Theater.
(Wolfgang Kralicek)
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Jurybegründung
Auf das am Ende des Schauspielstudiums obligate Intendantenvorsprechen konnte Julia Gräfner verzichten. Als sie 2015 ihren Abschluss machte, hatte Gräfner am Konzert Theater Bern längst erste Rollen gespielt. Und als die Berner Schauspieldirektorin Iris Laufenberg im selben Jahr nach Graz wechselte, nahm sie Gräfner gleich mit. In Graz spielte die 1989 in Schwerin geborene Schauspielerin sich umgehend in die Herzen des Publikums. Schon in der Eröffnungsproduktion, Tankred Dorsts „Merlin“, hatte sie einen großartigen, hochkomischen Auftritt, und ihre Soloperformance „Ich würde alles für die Liebe tun, ich mach’s aber nicht“ war ein heimlicher Hit der Saison. Mehr als eine Talentprobe war schließlich ihr Auftritt als Caliban in Shakespeares bitterer Komödie „Der Sturm“. Gräfner tobte als fast nackte, wirklich wilde Kreatur durch die Szene und ließ die Grausamkeit des Stücks erahnen, die in der Inszenierung sonst etwas zu kurz kam. Spätestens jetzt war offensichtlich: Julia Gräfner braucht kein Vorsprechen, sie ist schon ein Versprechen für das Theater.
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