„HOLODRIO Lass mich Dein Drecksstück sein!“
Preisträger | NESTROY-Preis 2017„HOLODRIO Lass mich Dein Drecksstück sein!“ nach André Heller, Inszenierung Thomas Gratzer, Theater Rabenhof
Jurybegründung
André Heller hat nicht nur Varietéprogramme, Zaubermärchen oder Gärten inszeniert, sondern stets auch sich selbst. Die Marke Heller war oft stärker als das Werk; sein Hang zur Selbststilisierung machte ihn auch zum dankbaren Objekt von Spott und Parodie. Das Rabenhof Theater hat sich etwas viel Schwierigeres vorgenommen: Die von Thomas Gratzer inszenierte Revue „Holodrio“ ist der ehrgeizige Versuch, Hellers Werk Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Interpretiert werden die Heller-Texte von drei Darstellern, die drei Aspekte seines Schaffens verkörpern: Die Drag-Chanteuse Lucy McEvil steht für Hellers androgyn-exzentrische Seite; der Schauspieler Christoph Krutzler für seinen brutalen, an Helmut Qualtinger geschulten Wiener Schmäh; und der Musiker Oliver Welter (Naked Lunch) für den blasierten Anti-Popstar aus den 70ern. Und siehe da: Die Collage aus Liedern, Szenen und autobiografischer Prosa wurde zu einer ebenso komischen wie berührenden Hommage an einen Künstler, dessen Werk manchmal sogar stärker ist als die schier übermächtige Marke. Holodrio!
Wolfgang Kralicek
zurück
Weitere Nominierungen in dieser Kategorie:
Jurybegründung
André Heller hat nicht nur Varietéprogramme, Zaubermärchen oder Gärten inszeniert, sondern stets auch sich selbst. Die Marke Heller war oft stärker als das Werk; sein Hang zur Selbststilisierung machte ihn auch zum dankbaren Objekt von Spott und Parodie. Das Rabenhof Theater hat sich etwas viel Schwierigeres vorgenommen: Die von Thomas Gratzer inszenierte Revue „Holodrio“ ist der ehrgeizige Versuch, Hellers Werk Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Interpretiert werden die Heller-Texte von drei Darstellern, die drei Aspekte seines Schaffens verkörpern: Die Drag-Chanteuse Lucy McEvil steht für Hellers androgyn-exzentrische Seite; der Schauspieler Christoph Krutzler für seinen brutalen, an Helmut Qualtinger geschulten Wiener Schmäh; und der Musiker Oliver Welter (Naked Lunch) für den blasierten Anti-Popstar aus den 70ern. Und siehe da: Die Collage aus Liedern, Szenen und autobiografischer Prosa wurde zu einer ebenso komischen wie berührenden Hommage an einen Künstler, dessen Werk manchmal sogar stärker ist als die schier übermächtige Marke. Holodrio!
Wolfgang Kralicek
zurück
Weitere Nominierungen in dieser Kategorie: