„Drei Schwestern“
Nominierung | NESTROY-Preis 2017„Drei Schwestern“, Schauspiel von Simon Stone nach Anton Tschechow, Inszenierung Simon Stone, Theater Basel
Jurybegründung
Wenn der australische Regisseur Simon Stone einen Klassiker inszeniert, dann begnügt er sich nicht damit, ihn in ein modernes Bühnenbild zu stellen oder den Text zu aktualisieren. Stone schreibt die Stücke komplett neu, von den Vorlagen bleiben nur das Handlungsskelett und die Namen der Figuren übrig. Anton Tschechows „Drei Schwestern“ holte der Regisseur am Theater Basel aus dem Jahr 1901 in die Gegenwart; Schauplatz ist nicht mehr ein Haus in der Provinz, in dem drei Schwestern von der Großstadt träumen, sondern ein modernistisches Sommerhäuschen, in dem ein paar Großstädter ihre Wunden lecken. Mehr als hundert Jahre später reden die Menschen zwar ganz anders als einst bei Tschechow, die Dialoge sind direkter, schneller und auf Pointe geschrieben wie in einer Sitcom. Aber am Ende fällt, wie im Original, ein Schuss. Und auf ihre Art sind Olga (Barbara Horvath), Mascha (Franziska Hackl), Irina (Liliane Amuat) und die Männer um sie herum genauso unglücklich wie damals. Nie war uns Tschechow näher als an diesem Abend.
Wolfgang Kralicek
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Wenn der australische Regisseur Simon Stone einen Klassiker inszeniert, dann begnügt er sich nicht damit, ihn in ein modernes Bühnenbild zu stellen oder den Text zu aktualisieren. Stone schreibt die Stücke komplett neu, von den Vorlagen bleiben nur das Handlungsskelett und die Namen der Figuren übrig. Anton Tschechows „Drei Schwestern“ holte der Regisseur am Theater Basel aus dem Jahr 1901 in die Gegenwart; Schauplatz ist nicht mehr ein Haus in der Provinz, in dem drei Schwestern von der Großstadt träumen, sondern ein modernistisches Sommerhäuschen, in dem ein paar Großstädter ihre Wunden lecken. Mehr als hundert Jahre später reden die Menschen zwar ganz anders als einst bei Tschechow, die Dialoge sind direkter, schneller und auf Pointe geschrieben wie in einer Sitcom. Aber am Ende fällt, wie im Original, ein Schuss. Und auf ihre Art sind Olga (Barbara Horvath), Mascha (Franziska Hackl), Irina (Liliane Amuat) und die Männer um sie herum genauso unglücklich wie damals. Nie war uns Tschechow näher als an diesem Abend.
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