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„Häuptling Abendwind“ von Johann Nepomuk Nestroy, Inszenierung Christoph Marthaler, Deutsches SchauSpielHaus Hamburg

Jurybegründung
Musikalisch verspielt, szenisch verschmitzt, dramaturgisch gefinkelt, darstellerisch hoch komisch aber inhaltlich bitterböse – das ist Christoph Marthalers Begegnung mit Johann Nepomuk Nestroy am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Der vom Musikalischen wie vom Lakonischen geprägte Schweizer Regiekünstler und der österreichische Meister der Komödie mit satirischem Stachel erweisen sich in der kannibalistischen Farce "Häuptling Abendwind" als Traumpaarung. Harmlos ist an diesem Gipfeltreffen des Häuptlings der Groß-Lulu (Josef Ostendorf als gefährlich-gemütlicher Staatsmann) mit seinem Kollegen der Papatutu (Samuel Weiss) nichts. Lustig aber fast alles. Marthaler hat das ganze Ensemble mit Zähnen aus dem Scherzartikelladen ausgestattet (schließlich lautet die originale Genrebezeichnung "indianische Faschingsburleske") - ein genialer Schachzug, weil sich jeder dadurch noch mehr abmühen muss, Nestroys dialektale Kunstsprache getreulich wiederzugeben. Und er hat es sich nicht nehmen lassen, zusätzliche Texte, Figuren und Kreationen einzubauen. So kann man nach Genuss von Gängen wie "Bananenschmarrn und südpolische Umurken" oder "Steifgefrorenes vom Ötzi" Häuptling Abendwind durchaus beipflichten: "Kolossal ist das Mahl.“
(Wolfgang Huber-Lang)
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