Enis Maci
Nominierung | NESTROY-Preis 2019Enis Maci als Autorin von „Autos“, Uraufführung, Schauspielhaus Wien
Die 1993 in Gelsenkirchen geborene Autorin Enis Maci hat sich schnell als wichtige Stimme ihrer Generation etabliert. Ihr drittes Stück „Autos“ ist wie ein Roadmovie gebaut: Ein Geschwisterpaar fährt im Auto, entlang der berüchtigten „Gastarbeiterroute“, aus Deutschland in Richtung Südosteuropa. Das eigentliche Drama aber kommt aus dem Autoradio, in Form einer Collage aus Texten zu verschiedenen realen Tragödien – darunter dem Suizid von Daniel Küblböck oder dem Tod eines unschuldig inhaftierten Syrers, der im Gefängnis seine Zelle in Brand gesetzt hatte. Aus der Fahrt in den Süden wird so eine Reise ins Herz der Finsternis. Die von Franz-Xaver Mayr am Wiener Schauspielhaus inszenierte Uraufführung ist sehr musikalisch geraten, was man in diesem Fall durchaus wörtlich verstehen darf. Dass sich Macis auf den ersten Blick eher lapidarer Sprache so viele rhythmische Variationen abgewinnen lassen, spricht aber nicht nur für die durchkomponierte Inszenierung, sondern auch für das dramatische Potenzial des präzise gearbeiteten Textes.
(Wolfgang Kralicek)
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Die 1993 in Gelsenkirchen geborene Autorin Enis Maci hat sich schnell als wichtige Stimme ihrer Generation etabliert. Ihr drittes Stück „Autos“ ist wie ein Roadmovie gebaut: Ein Geschwisterpaar fährt im Auto, entlang der berüchtigten „Gastarbeiterroute“, aus Deutschland in Richtung Südosteuropa. Das eigentliche Drama aber kommt aus dem Autoradio, in Form einer Collage aus Texten zu verschiedenen realen Tragödien – darunter dem Suizid von Daniel Küblböck oder dem Tod eines unschuldig inhaftierten Syrers, der im Gefängnis seine Zelle in Brand gesetzt hatte. Aus der Fahrt in den Süden wird so eine Reise ins Herz der Finsternis. Die von Franz-Xaver Mayr am Wiener Schauspielhaus inszenierte Uraufführung ist sehr musikalisch geraten, was man in diesem Fall durchaus wörtlich verstehen darf. Dass sich Macis auf den ersten Blick eher lapidarer Sprache so viele rhythmische Variationen abgewinnen lassen, spricht aber nicht nur für die durchkomponierte Inszenierung, sondern auch für das dramatische Potenzial des präzise gearbeiteten Textes.
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