Lili Winderlich
Nominierung | NESTROY-Preis 2023Lili Winderlich in „Die Eingeborenen von Maria Blut“ von Maria Lazar, Uraufführung, Burgtheater/Akademietheater
Maria Lazar zeigt in ihrem 1937 geschriebenen Roman „Die Eingeborenen von Maria Blut“, wie ein ganzes Dorf ins Inflations- und Pleite-Elend stürzt. Religiöser Wahn, Verschwörungstheorien und politische Gewalt erschüttern die kleinbürgerliche Welt und lassen die Figuren in Lucia Bihlers Inszenierung am Wiener Akademietheater zunächst Zuflucht unter den schützenden Armen einer gewaltigen Marienstatue suchen. In ihrem Schatten pflegt die Bevölkerung mit unschuldig blickenden Pappköpfen das Vorurteil und die Denunziation. In gleich drei kurzen Rollen überrascht Lili Winderlich. Als forsche ungarische Haushälterin Marischka nennt sie unverblümt und trotzig die Dinge beim Namen, selbstbewusst und mondän schwebt sie als Alice herab, um sich von ihrem Geliebten Gustl zu verabschieden. Und dann ist da noch die seltsam bet-freudige Figur der Wirtshaustochter Notburga, die ihr Seelenheil in mantraartigen Gebetsorgien sucht. Lili Winderlich zeigt drei virtuos gespielte Momentaufnahmen, die von Menschen und ihren Lebensentwürfen in Ausnahmezeiten erzählen.
Susanna Schwarzer
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