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„Gier”

Nominierung | NESTROY-Preis 2023

„Gier” von Sarah Kane, Inszenierung Christopher Rüping, Schauspielhaus Zürich

Als Sarah Kanes “Gier” 1998 zur Uraufführung gebracht wurde, sorgte das Stück der britischen Autorin für Furore. Das Schauspielhaus Zürich bringt den autobiografischen, stark rhythmisierten Text rund um Beziehungs- und Gewaltverhältnisse nun multimedial auf die Bühne: Dabei setzt Regisseur Christopher Rüping auf die Kraft der Emotion, die sich auf dem live auf eine riesige Leinwand übertragenen Gesicht der Schauspielerin Wiebke Mollenhauer manifestiert, während das Ensemble den poetischen, verrätselten Text abwechselnd vorträgt. Dabei wird eine Intensität erzeugt, die diesen erdenschweren Text bis in die letzte Reihe spürbar macht. Trotz der allgegenwärtigen Zerbrechlichkeit der Protagonistin kommt dennoch auch immer wieder Komik auf, die das Verdauen des Gehörten nahezu erträglich erscheinen lässt. Ein großer Abend, der ganz auf den Moment setzt und den viel gepriesenen Funken überspringen lässt – selbst wenn das Geschehen außerhalb des Theaterraums zum Höhepunkt kommt.
Sonja Harter

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