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Nachtasyl

„Nachtasyl“ von Maxim Gorki, inszeniert von Babett Arens, Theater zum Fürchten, Scala

Jurybegründung
Ein schmuddeliger Raum, ausgestattet bis ins kleinste Detail, Mottenlöcher in der Matratze, Fettflecken auf dem zerschlissenen Fauteuil, Essensreste, Papierfetzen, leere Flaschen am Boden, jedes Möbel wackelt, Chaos überall, kein Mensch, auch der bescheidenste nicht, möchte so hausen. Und doch müssen zehn vom Leben Ausgemusterte in dieser Tristesse ihr Dasein fristen, zusätzlich gequält von habgierigen Vermietern. Regisseurin Babett Arens hat mit dem oftmals gescholtenen Naturalismus die zutreffende ästhetische Form gefunden, um dieses Elend der zusammen gepferchten Zwangsgemeinschaft begreifbar zu machen. Gorkis "Nachtasyl" ist ein Schrei, ein Appell, dass das Unerträgliche geändert werden muss. Genau das vermittelt Babette Arens ohne revolutionäre Attitude. Sie erzeugt tiefste Beklemmung und Empathie. Zehn fabelhafte Schauspieler, Schwätzer, Taugenichtse und Krämerseelen, scharen sich um die abgeklärten "Philosophen" Luka (Florentin Groll), und Satin (Clemens Aap Lindenberg). (Eva Maria Klinger)


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