Daniel Kehlmann
Daniel Kehlmann mit „Geister in Princeton“, Uraufführung, Schauspielhaus Graz
Jurybegründung
Daniel Kehlmann hat mit seinem ersten Stück "Geister in Princeton" ein Debüt als Dramatiker vorgelegt, das Staunen macht. Ähnlich wie in seinem Prosa-Welterfolg "Die Vermessung der Welt" hat er einen Kapazunder der Wissenschaft zur Hauptfigur gemacht, die Mathematiker-Legende Kurt Gödel, der mit seinem "Unvollständigkeitssatz" das Denken revolutionierte. Das allein hätte als Erfolgsrezept nicht gereicht, aber wie raffiniert, leichthändig und geistreich – die Engländer würden sagen "witty" – Daniel Kehlmann die zyklische Zeittheorie Gödels, wonach Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nebeneinander bestehen und demnach auch Zeitreisen möglich sind, als Konstruktionsprinzip benützt, um im Wirbel der Zeiten mit vier Gödels verschiedenen Alters das wundersame Leben des bahnbrechenden Denkers zu erzählen, ergibt alles zusammen eine launige, mit feinsinnigen Dialogen geführte Tragikomödie um Genie und Wahnsinn. Denn natürlich hat es sich Daniel Kehlmann nicht entgehen lassen, aus der Tatsache, dass Gödel, der "größte Logiker seit Aristoteles", an Gespenster glaubte, einen abgründigen Witz zu beziehen. (Lothar Schreiner)
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Jurybegründung
Daniel Kehlmann hat mit seinem ersten Stück "Geister in Princeton" ein Debüt als Dramatiker vorgelegt, das Staunen macht. Ähnlich wie in seinem Prosa-Welterfolg "Die Vermessung der Welt" hat er einen Kapazunder der Wissenschaft zur Hauptfigur gemacht, die Mathematiker-Legende Kurt Gödel, der mit seinem "Unvollständigkeitssatz" das Denken revolutionierte. Das allein hätte als Erfolgsrezept nicht gereicht, aber wie raffiniert, leichthändig und geistreich – die Engländer würden sagen "witty" – Daniel Kehlmann die zyklische Zeittheorie Gödels, wonach Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nebeneinander bestehen und demnach auch Zeitreisen möglich sind, als Konstruktionsprinzip benützt, um im Wirbel der Zeiten mit vier Gödels verschiedenen Alters das wundersame Leben des bahnbrechenden Denkers zu erzählen, ergibt alles zusammen eine launige, mit feinsinnigen Dialogen geführte Tragikomödie um Genie und Wahnsinn. Denn natürlich hat es sich Daniel Kehlmann nicht entgehen lassen, aus der Tatsache, dass Gödel, der "größte Logiker seit Aristoteles", an Gespenster glaubte, einen abgründigen Witz zu beziehen. (Lothar Schreiner)
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