Thomas Köck & Elsa-Sophie Jach
Nominierung | NESTROY-Preis 2018Thomas Köck & Elsa-Sophie Jach mit „Die Zukunft reicht uns nicht (klagt, Kinder klagt!)“ eine postheroische Schuldenkantate von Thomas Köck, Uraufführung, Schauspielhaus Wien
Jurybegründung
Die Gegenwart ist voller Probleme. Das Gegenwartstheater ist meist um nichts lustiger. Nicht so an diesem Abend im Schauspielhaus Wien. Er ist pointiert, witzig, böse, selbstironisch, hintergründig, plakativ, unterhaltsam, aktuell und intelligent - manchmal abwechselnd und mitunter alles zugleich. Der oberösterreichische Autor Thomas Köck hat gemeinsam mit der jungen deutschen Regisseurin Elsa-Sophie Jach sein Stück "Die Zukunft reicht uns nicht (klagt, Kinder klagt!)" in seiner ersten Regiearbeit selbst zur Uraufführung gebracht. Das Duo begräbt den Text nicht unter Regieeinfällen, sondern setzt seine Theatermittel scharf konturiert ein. Es verwendet dabei Zitate der politischen Gegenwart und Mittel des griechischen Theaters. Es konfrontiert eine Seherin mit einem Klagechor der kommenden Erbengeneration, die sich um ihre Zukunft betrogen sieht. Die jungen Menschen tragen Bomberjacken mit "WTF"-Logo: What the fuck! Geschickt lassen Köck und Jach die Stimmung kippen. Am Ende stöhnt der sich zuvor stark fühlende Chor, nachdem ihm die Entsolidarisierung am eigenen Leib vorgeführt wurde: "Oh Gott, diese Hoffnungslosigkeit!" Um die Zukunft des Theaters dagegen braucht einem angesichts solcher Abende nicht bange sein.
(Wolfgang Huber-Lang)
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Jurybegründung
Die Gegenwart ist voller Probleme. Das Gegenwartstheater ist meist um nichts lustiger. Nicht so an diesem Abend im Schauspielhaus Wien. Er ist pointiert, witzig, böse, selbstironisch, hintergründig, plakativ, unterhaltsam, aktuell und intelligent - manchmal abwechselnd und mitunter alles zugleich. Der oberösterreichische Autor Thomas Köck hat gemeinsam mit der jungen deutschen Regisseurin Elsa-Sophie Jach sein Stück "Die Zukunft reicht uns nicht (klagt, Kinder klagt!)" in seiner ersten Regiearbeit selbst zur Uraufführung gebracht. Das Duo begräbt den Text nicht unter Regieeinfällen, sondern setzt seine Theatermittel scharf konturiert ein. Es verwendet dabei Zitate der politischen Gegenwart und Mittel des griechischen Theaters. Es konfrontiert eine Seherin mit einem Klagechor der kommenden Erbengeneration, die sich um ihre Zukunft betrogen sieht. Die jungen Menschen tragen Bomberjacken mit "WTF"-Logo: What the fuck! Geschickt lassen Köck und Jach die Stimmung kippen. Am Ende stöhnt der sich zuvor stark fühlende Chor, nachdem ihm die Entsolidarisierung am eigenen Leib vorgeführt wurde: "Oh Gott, diese Hoffnungslosigkeit!" Um die Zukunft des Theaters dagegen braucht einem angesichts solcher Abende nicht bange sein.
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