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„Homohalal“

Nominierung | NESTROY-Preis 2018

„Homohalal“ von Ibrahim Amir, Inszenierung Ali M. Abdullah, österreichische Erstaufführung, WERK X

Jurybegründung
Regisseur Ali M. Abdullah hat für die heimische Erstaufführung der Flüchtlingskomödie „Homohalal“ des syrisch-kurdischen Autors Ibrahim Amir im WERK X eine rasante Fassung gebastelt, die mit Anspielungen auf die aktuelle Regierung eindeutig in Wien verwurzelt ist. Rund um einen echten Pool gerät eine Trauerfeier aus dem Ufer: Wie es sich für Slapstick-Komödien gehört, sehen wir Menschen am Rande des Nervenzusammenbruchs. Aus den Geflüchteten sind Bobos geworden, die ihre Pfründe verteidigen. Der überdrehte Plot funktioniert erstaunlich gut, die Pointen sitzen, das engagierte Ensemble schmeißt sich mit Verve nicht nur in den Pool. Immer, wenn man glaubt, eine Figur verstanden zu haben, schlägt sie einen Haken. Kulturelle Unterschiede? Werden überschätzt. Abdullahs Kunstgriff besteht darin, die saturierten Geflüchteten aussehen zu lassen wie wir selbst; sie trinken zu viel Alkohol und haben es sich in ihren Lebenslügen bequem gemacht. Theater als böser Spiegel.
(Karin Cerny)

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