„Das Internat“
Nominierung | NESTROY-Preis 2018„Das Internat“ von Ersan Mondtag, Text von Alexander Kerlin und Matthias Seier, Inszenierung, Bühne und Kostüme von Ersan Mondtag, Theater Dortmund
Jurybegründung
Der Berliner Regisseur Ersan Mondtag zeigt in „Das Internat“ eine geschlossene Gesellschaft, die militärisch geprägt ist: Unterwerfung und Züchtigung gehören zu den Grundfesten. Mondtag kreiert in vielen seiner Inszenierungen eine ungewöhnliche ästhetische Welt: Die Akteure stecken in bemalten Ganzkörperanzügen, sie sehen aus, als ob sie einem Gemälde entstiegen wären. Das Internat gleicht einem romantischen Spukschloss, permanent dreht sich die Bühne gegen den Uhrzeigersinn, die Zeit scheint rückwärts zu laufen. Man ist einem Geheimnis auf der Spur: der Wurzel dieser Gewalt, die einem Kind angetan wurde. Aber je länger die Suche dauert, desto deutlicher wird in dieser schwarzromantischen Theaterarbeit: Die Unterdrückten werden zu Unterdrückern, Opfer zu Tätern. Es gibt kein Entkommen aus dieser Höllenvision unserer Welt.
(Karin Cerny)
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Jurybegründung
Der Berliner Regisseur Ersan Mondtag zeigt in „Das Internat“ eine geschlossene Gesellschaft, die militärisch geprägt ist: Unterwerfung und Züchtigung gehören zu den Grundfesten. Mondtag kreiert in vielen seiner Inszenierungen eine ungewöhnliche ästhetische Welt: Die Akteure stecken in bemalten Ganzkörperanzügen, sie sehen aus, als ob sie einem Gemälde entstiegen wären. Das Internat gleicht einem romantischen Spukschloss, permanent dreht sich die Bühne gegen den Uhrzeigersinn, die Zeit scheint rückwärts zu laufen. Man ist einem Geheimnis auf der Spur: der Wurzel dieser Gewalt, die einem Kind angetan wurde. Aber je länger die Suche dauert, desto deutlicher wird in dieser schwarzromantischen Theaterarbeit: Die Unterdrückten werden zu Unterdrückern, Opfer zu Tätern. Es gibt kein Entkommen aus dieser Höllenvision unserer Welt.
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