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Der Mensch erscheint im Holozän

Preisträger | NESTROY-Preis 2020

„Der Mensch erscheint im Holozän“ ein visual Poem von Alexander Giesche nach
Max Frisch, Inszenierung Alexander Giesche, Schauspielhaus Zürich

Ein visuelles Gedicht nennt der deutsche Regisseur Alexander Giesche seine Inszenierung „Der Mensch erscheint im Holozän“ nach dem 1979 erschienen Roman von Max Frisch: Da kämpft ein Mann in einem durch ein Unwetter von der Außenwelt abgeschnittenen Bergdorf gegen den fortschreitenden Verlust seines Gedächtnisses. Das Wort Klimawandel fällt kein einziges Mal und doch wird deutlich, wie fragil unser Planet und unsere Leben sind. Es ist ein stiller, melancholischer und doch bildgewaltiger Abend, der ständige Regen ist sowohl optisch als auch akustisch präsent. Ein Gewitter donnert über den geschlossenen Vorhang, eine riesige Windmaschine weht die beiden Protagonisten, einen Mann und eine Frau, fast von der Bühne. Der Mensch erscheint klein und verletzlich, wie eine bedrohte Gattung. Poetischer und eindringlicher kann man nicht über Klimawandel und Demenz erzählen, als es dieser ungewöhnliche Theaterabend tut.
Karin Cerny

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