Bérénice Hebenstreit
Preisträgerin | NESTROY-Preis 2020Bérénice Hebenstreit mit der Inszenierung „Urfaust/FaustIn and out“ von Johann Wolfgang Goethe/Elfriede Jelinek, Volkstheater
Heinrich Faust und Josef F., Weltliteratur und Kriminalfall, Goethe und Jelinek, feministische Kunst und Rap – alles das hat Regisseurin Bérénice Hebenstreit im Volx/Margareten, der Nebenspielstätte des Wiener Volkstheaters, zu einem ebenso bösen wie gescheiten Abend verflochten. Sie hat Goethes "Urfaust" mit Elfriede Jelineks "Sekundärdrama" "FaustIn and out" konfrontiert und verschnitten und macht aus der Kellerbühne nicht nur einen Echoraum auf jene Verliese, in denen Gretchen und die Amstettener Verbrechensopfer landeten, sondern auch auf über Jahrhunderte gehende strukturelle Wegsperrung und Unterdrückung des Weiblichen. Wiederholungen und Variationen, Rituale und in die Absurdität getriebene Haushalts-Vorgänge bilden dabei einen strengen szenischen Rahmen, der immer wieder auch aufgebrochen wird. Monologe, eine kleine Diskussionsrunde, bei der rund um das zum Couchtisch umfunktionierte Bügelbrett der Kapitalismus verhandelt wird, sowie ein kurzer abschließender Song verankern das überhöhte Geschehen dabei tief in der heutigen Wirklichkeit.
Wolfgang Huber-Lang
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