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Prinz Friedrich von Homburg

„Prinz Friedrich von Homburg“ von Heinrich von Kleist, inszeniert von Andrea Breth, Salzburger Festspiele, Landestheater, in Koproduktion mit dem Burgtheater

Jurybegründung
Wieder einmal eröffnet Andrea Breth auf der Basis einer tiefenanalytischen, präzisen und famosen Lesart eine radikal neue Sicht auf einen scheinbar bekannten Klassiker. Die Ausnahmeregisseurin zeigt mit ihrer furiosen, zuerst bei den Salzburger Festspielen gezeigten und nun am Burgtheater zu sehenden Inszenierung, dass dieser Homburg eben kein strahlender Held ist, sondern ein geltungssüchtiger, machtbesessener und unberechenbarer Chaot, dem unverständlicherweise das Offizierskorps zu Füßen liegt. Das macht ihn gefährlich als einen dieser scheinbar charismatischen Führer der Geschichte, dem alle blind in den Abgrund folgen würden, wenn er an die Macht käme. Andrea Breth zeigt weiter, dass der Kurfürst dies auch weiß und nun als gelernter, eiskalter, mit allen Wassern gewaschener Machtpolitiker Zug um Zug einen Rivalen ausschaltet in diesem verdeckten Führungskampf, als den die Regisseurin den Klassiker interpretiert. (Lothar Schreiner)


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