Mavie Hörbiger
Nominierung | NESTROY-Preis 2016Mavie Hörbiger als Smeraldina in „Der Diener zweier Herren“ von Carlo Goldoni, Burgtheater
Jurybegründung
Wer am 22. Mai dieses Jahres in die Premiere von Goldonis „Der Diener zweier Herren“ im Burgtheater ging und vorher nicht auf den Besetzungszettel schaute, weil er meinte, sowieso alle Stars zu kennen, die da in Christian Stückls Inszenierung aufgeboten waren, wurde von einer Akteurin überrascht, die Smeraldina verkörperte, das Kindermädchen, das sich immer mehr ins Zentrum spielte. Und je länger der Abend dauerte, umso mehr fragte man sich, wer dahinter steckt? Es war ein schwarz gewandetes, scheinbar verhärmtes, mit langen schwarzen Haaren, einer hässlichen Krummnase und einer tiefen, rauen Stimme ausgestattetes Grufti-Monster, das sich als Kampf-Emanze entpuppte, die scharfzüngig, sarkastisch und gallig den Männern die Leviten las, als ob sie gerade in Goldonis Venedig um 1749 den Feminismus erfunden hätte. Als man zum Schluss das Programm konsultierte, um endlich zu erfahren, wer da so fulminant die Smeraldina in eine neue Dimension gespielt hatte, las man mit großen Augen: es war Mavie Hörbiger und ihr Beitrag zur Verwandlungskunst.
(Lothar Lohs)
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