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Joachim Bißmeier

Nominierung | NESTROY-Preis 2016

Joachim Bißmeier als Nagg in „Endspiel“ von Samuel Beckett, Salzburger Festspiele in Koproduktion mit dem Akademietheater

Jurybegründung
Eine durchwegs undankbare Rolle: Nagg befindet sich die ganz Inszenierung über in einer Mülltonne, meist unsichtbar, hin und wieder steckt er den Oberkörper heraus, um mit seinem Sohn oder seiner Frau, die ebenfalls in einer Mülltonne lebt, zu kommunizieren. Dieter Dorn setzt in Samuel Becketts „Endspiel“ auf virtuose Schauspieler, die den schmalen Grad zwischen Klamauk und Endzeitstimmung souverän beherrschen. Alles ist hier Theater, der Ton auf Sprachmusik gestellt. Zahnlos und nackt reckt sich Joachim Bißmeier aus der Tonne, zwischen Sanftmut und Widerstandsgeist oszillierend. Er weiß, wie er seinen Sohn Hamm (Nicholas Ofczarek) in den Wahnsinn treiben kann. Gleichzeitig rührt es uns, wenn es keine Pralinen mehr für den alten, heruntergekommenen Mann zu naschen gibt. Bißmeier, wilder Bart, schütteres Haar, mag zwar im Müll wohnen, aber er staunt noch immer über sich und die Welt. Und wir staunen mit ihm.
(Karin Cerny)


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