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Gerti Drassl

Nominierung | NESTROY-Preis 2017

Gerti Drassl als Gina Ekdal in "Die Wildente" von Henrik Ibsen, Theater in der Josefstadt

Jurybegründung
Einst war sie an der Josefstadt in Henrik Ibsens "Die Wildente" die junge Hedvig, verzauberte Publikum wie Kritik und erhielt 2003 dafür den NESTROY als "Bester Nachwuchs". Ibsen, dessen "Wildente" und dem Theater in der Josefstadt ist Gerti Drassl treu geblieben. In Mateja Koležniks hinreißender Inszenierung des Dramas verkörpert Drassl aber nun Gina Ekdal, die Mutter Hedvigs. Und wieder rührt Drassl zu Tränen. Wie Drassl die mausgraue Frau des Fotografen Ekdal gibt, ist schlicht hinreißend. Denn Drassl verkörpert eine ihrem Schicksal ausgelieferte Kleinbürgerin, die alles hinunterschluckt und nur zu hastig herausgequälten Sätzen fähig ist, mit einer atemberaubenden Präsenz. Hände waschen und Stiegen schrubben dienen dieser neurotisch gepeinigten Gina als einzige Existenzberechtigung. Und ganz am Ende, wenn die Katastrophe eingetreten ist, entfährt ihr mit weit geöffnetem Mund ein tonloser Schrei, der verzweifelter nicht sein kann. Ein Schrei, der lange nachhallt.
Peter Jarolin


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