Anja Herden
Nominierung | NESTROY-Preis 2018Anja Herden in „Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs“ von Milo Rau, österreichische Erstaufführung, Volx/Margareten (Volkstheater) in Kooperation mit dem Max Reinhardt Seminar
Jurybegründung
Milo Raus Stück „Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs“ besteht aus zwei Monologen. Zuerst erzählt eine Afrikanerin, die bei Adoptiveltern in Europa aufgewachsen ist, wie sie als Kind die Ermordung ihrer Eltern mitansehen musste. Im zweiten, deutlich umfangreicheren Teil berichtet eine Europäerin von ihren traumatischen Erlebnissen als NGO-Mitarbeiterin in Afrika. In der Inszenierung des jungen Regisseurs Alexandru Weinberger-Bara verkörpert die dunkelhäutige Schauspielerin Anja Herden beide Rollen. Der Monolog der schwarzen Frau wird als Video eingespielt, die Weiße spielt sie – mit blonder Perücke und bleich geschminkt – live. Der auf Interviews basierende Text ist extrem harter Stoff, und Herden findet dafür genau den richtigen Ton: nüchtern, klar, ohne falsche Sentimentalität. Staunend legt sie Zeugnis ab von einem grausamen Bürgerkrieg, in dem sich auch die „Guten“ mitschuldig machen, von einer Welt ohne Mitleid.
(Wolfgang Kralicek)
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Jurybegründung
Milo Raus Stück „Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs“ besteht aus zwei Monologen. Zuerst erzählt eine Afrikanerin, die bei Adoptiveltern in Europa aufgewachsen ist, wie sie als Kind die Ermordung ihrer Eltern mitansehen musste. Im zweiten, deutlich umfangreicheren Teil berichtet eine Europäerin von ihren traumatischen Erlebnissen als NGO-Mitarbeiterin in Afrika. In der Inszenierung des jungen Regisseurs Alexandru Weinberger-Bara verkörpert die dunkelhäutige Schauspielerin Anja Herden beide Rollen. Der Monolog der schwarzen Frau wird als Video eingespielt, die Weiße spielt sie – mit blonder Perücke und bleich geschminkt – live. Der auf Interviews basierende Text ist extrem harter Stoff, und Herden findet dafür genau den richtigen Ton: nüchtern, klar, ohne falsche Sentimentalität. Staunend legt sie Zeugnis ab von einem grausamen Bürgerkrieg, in dem sich auch die „Guten“ mitschuldig machen, von einer Welt ohne Mitleid.
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