Jens Harzer
Nominierung | NESTROY-Preis 2018Jens Harzer als Achilles in „Penthesilea“ von Heinrich von Kleist in einer Textfassung von Vasco Boenisch, Salzburger Festspiele in Koproduktion mit dem Schauspielhaus Bochum
Jurybegründung
Wenn er auf der Bühne steht, ändert sich die sprichwörtliche Betriebstemperatur einer Aufführung sofort. Denn Jens Harzer ist einfach, mit einer körperlichen und sprachlichen Präsenz, die ihresgleichen sucht. Dies hat der deutsche Schauspieler auch bei den Salzburger Festspielen wieder bewiesen. Und zwar in seiner Rolle als Achilles in Heinrich von Kleists „Penthesilea“. Vasco Boenisch hat für dieses Stück eine radikale Textfassung erstellt. Nur die - von Sandra Hüller ebenso intensive spielte Titelheldin - und Achilles haben das gesamte Drama zu tragen, müssen weit über Konventionen hinausgehen. Und wie sie das tun! Zwischen Küssen und Bissen entfaltet Harzer ein unglaublich facettenreiches Kaleidoskop einer (in dieser Version) ewigen Hassliebe. Eine fast abstrakte Gestik geht dabei einher mit plötzlichen (beidseitigen) Ausbrüchen gegenseitiger Unterdrückung. Ein überaus sportiver Infight, der immer aber auch Raum für existenzielle Zwischentöne lässt. Eine Leistung, die im Gedächtnis bleibt.
(Peter Jarolin)
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Jurybegründung
Wenn er auf der Bühne steht, ändert sich die sprichwörtliche Betriebstemperatur einer Aufführung sofort. Denn Jens Harzer ist einfach, mit einer körperlichen und sprachlichen Präsenz, die ihresgleichen sucht. Dies hat der deutsche Schauspieler auch bei den Salzburger Festspielen wieder bewiesen. Und zwar in seiner Rolle als Achilles in Heinrich von Kleists „Penthesilea“. Vasco Boenisch hat für dieses Stück eine radikale Textfassung erstellt. Nur die - von Sandra Hüller ebenso intensive spielte Titelheldin - und Achilles haben das gesamte Drama zu tragen, müssen weit über Konventionen hinausgehen. Und wie sie das tun! Zwischen Küssen und Bissen entfaltet Harzer ein unglaublich facettenreiches Kaleidoskop einer (in dieser Version) ewigen Hassliebe. Eine fast abstrakte Gestik geht dabei einher mit plötzlichen (beidseitigen) Ausbrüchen gegenseitiger Unterdrückung. Ein überaus sportiver Infight, der immer aber auch Raum für existenzielle Zwischentöne lässt. Eine Leistung, die im Gedächtnis bleibt.
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