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Herbert Föttinger

Nominierung | NESTROY-Preis 2018

Herbert Föttinger als Dr. Bernhardi in „Professor Bernhardi“ von Arthur Schnitzler, Theater in der Josefstadt

Jurybegründung
Das exzellente, konkurrenzlose Josefstädter Schnitzler-Ensemble überragt der väterliche Chef durch souveräne Zurückhaltung, als stünde er über den Dingen. Zunächst kann er nicht glauben, dass „seine“ Ärzteschaft gegen ihn intrigiert, einen Vorfall aufbauscht, um antisemitischem Hass scheinbare Berechtigung zu verleihen. Herbert Föttinger überspielt das erlittene Unrecht mit Ironie und, das ist die bemerkenswert neue Facette dieser oft interpretierten Rolle, er lässt weder Wut noch Rache aufkeimen. Pokerface. Niemand soll sich an seinem Schmerz weiden. Als die Perfidie der Karrieristen den Höhepunkt erreicht, tritt er an die Rampe und stöhnt mild lächelnd ein wienerisches „noh?“ ins Publikum – heißt: was sagen Sie jetzt dazu? In solch feinen Momenten klingt an, was gerne vergessen wird: „Professor Bernhardi“ ist eine Komödie. Als sich das Blatt wendet und man ihn rehabilitieren möchte, verbietet er sich jedes Triumphgefühl. Resigniert, aber nicht gebrochen lässt er die intrigante Meute einfach stehen.
(Eva Maria Klinger)

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